Jungmannschaftskreuz auf dem Schürhof, Gemeinde Kriens
Bereits in den Kriegsjahren nach 1940 hatte die kath. Jungmannschaft Littau eine besondere Beziehung zum Schürhof. Dort wurden Gruppentreffs, Bräteln, Spiele und Feste durchgeführt. Aus Anlass der Kreuzaktion des Verbandes zum "Heiligen Jahr 1950" wurden vielerorts Kreuze aufgestellt. Für die Jungmannschaft Littau war es daher naheliegend, das Kreuz auf Schürhof zu errichten, dem prächtigen Aussichtspunkt in das Tal der Kleinen Emme und der Reuss.
Das Kreuz steht auf Parzelle Nr. 2049, Schürhof, Grundbuch Kriens - hoch über dem Weiler Obernau. Bis 1987 thronte südlich des Kreuzes und der Weidscheune eine mächtige Eiche. Ein Föhnsturm zerstörte den über 100 Jahre alten Baum.
Im Frühjahr 1951 erwarb die Jungmannschaft in der Sägerei Stalder, Blatten einen «eichenen Balken von guter Qualität». In der Schreinerei Furrer in Littau zimmerten viele Jungmänner daraus ein Kreuz. Das Alt-Mitglied Fritz Lötscher stellte Lastwagen mit Chauffeur zur Verfügung, um das schwere Kreuz und Material an Ort zu bringen.
30 Jahre später war das Kreuz morsch und drohte umzufallen. Die am 5. September 1974 gegründete St. Niklausgesellschaft Littau errichtete ein neues Kreuz am gleichen Ort. Am 14. November 1981 wurde das neue Kreuz vom Littauer Pfarrer und Präses Melchior Käppeli feierlich eingeweiht.
Aber nur acht Jahre später zerstörte ein Blitzschlag das Kreuz, und die St. Niklausgesellschaft ging erneut ans Werk. Der Präsident Kilian Geisseler transportierte die von Schreinermeister Franz Furrer gefertigten Kreuze beide Male auf den Schürhof. Der Bauer des Schürhof richtete sie jeweils mit seinem Traktorgerät auf. Am 1. Juni 1990 wurde das Kreuz wiederum vom Littauer Pfarrer Melchior Käppeli eingeweiht.
Auf Bestreben des Projektleiters Kilian Geisseler wurde das blitzgeschädigte Kreuz nicht einfach entsorgt. Für ihn war es gesegnetes Holz, das sinnvoll verwendet werden sollte. In der Folge hat die Schreinerei Furrer rund 200 kleine Kreuze (28 cm hoch) angefertigt und Malermeister Ruedi Sonderegger hat sie lackiert.
Die kleinen Kreuze fanden bald Absatz und dürften in etlichen Littauer-Stuben an das Schürhof-Kreuz erinnern. Der Erlös kam den Aktivitäten der St. Niklausgesellschaft zugut.
(Text von Hans Purtschert, ergänzt mit Informationen von Beat Krieger)
Erneuerung und Segnung des Weg- und Friedenskreuzes im Juli 2022
Gut 30 Jahre später war es am Samstag 2.7.2022 wieder soweit und das zwischenzeitlich verwitterte Weg- und Friedenskreuz wurde ersetzt und das neue in einem feierlichen Rahmen vom Pastoralraumleiter Thomas Lang gesegnet. Das stattliche Kreuz (rund 5 Meter hoch, 3 Meter breit und über 300 Kilogramm schwer) steht auf dem herrlichen Aussichtspunkt beim Schürhof, zeigt den Weg und aktueller könnte es nicht sein – es steht für den Frieden in der Welt. Dazu sagt Fredy Hefti, Präsident der SNG Littau: "Es freut uns diese Tradition aufrechtzuerhalten, auch in der Hoffnung, dass das Weg- und Friedenskreuz weiterhin ein Symbol für den Frieden und der Zuversicht ist."
Aus dem Holz des verwitterten Weg- und Friedenskreuzes entstehen neue Kreuze. Sämtliche rund 300 Erstkommunikanten in den Pfarreien des Pastoralraumes Stadt Luzern, erhalten im Jubiläumsjahr 2024 der SNG Littau ein kleines Kreuz aus dem Holz des alten Weg- und Friedenskreuzes geschenkt.
Chronologie von wichtigen Ereignissen:
Besuch des Kreuzes
Das Kreuz ist ab dem Holderkäppeli zu Fuss in zirka 20 Minuten gut zu erreichen. Ein Besuch und das Geniessen der herrlichen Aussicht lohnt sich.